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Einbau des Expansionsventils

Ulka EX4 und nachgerüstetes Expansionsventil in einer Quickmill 3035 Pegaso

Die Fachwelt ist sich nach zahlreichen Untersuchungen einig: Der perfekte Espresso entsteht bei 9 bar. Weil die in den Maschinen verwendeten Pumpen gerade bei geringsten Fördermengen deutlich höhere Drücke erzeugen können, sind in nahezu allen Siebträgermaschinen Ventile verbaut, die bei Überschreitung einen Bypass öffnen und somit den Druck auf das Kaffeemehl nach oben begrenzen. Mittlerweile sind auch einige Thermoblock-Geräte von Quickmill mit diesem Ventil ausgestattet. Bei vielen Neugeräten und nahezu dem gesamten Bestand fehlt es jedoch.

Bei der Quickmill 3035, die mittlerweile auch mit Ventil erhältlich ist, gibt es dafür jedenfalls ausreichend Platz. Ermutigt durch einige Erfahrungsberichte in Foren habe ich Ende 2019 ein Expansionsventil nachgerüstet. Auch für mich als begeisterten, aber nicht besonders begabten Schrauber, war der Umbau leicht zu bewältigen. Die benötigten Teile sind alle u.A. bei espressoxxl.de erhältlich (der Gewindedichtfaden jedoch leider nur in einer riesigen Menge):

Es sollte eigentlich selbstständlich sein, aber dennoch der Hinweis: Den Umbau nur bei kalter Maschine mit gezogenem Netzstecker durchführen! Dann gibt es weder tödliche Stromschläge noch schmerzhafte Verbrennungen (sondern höchstens nasse Füße bei der Inbetriebnahme). Bei Unsicherheit jemand mit Erfahrung dazunehmen.

Im Bild oben ist die Pumpe in rot gut zu erkennen. Links von der Pumpe, an ihrem Austritt sitzt der Pulsor, der in den Maschinen von Quickmill den die Druckschwingungen reduziert.

Als erstes wird das T-Stück verbaut.

Es dient dazu, das vom Expansionsventil abgelassene Wasser wieder in den Ansaugschlauch zurückzuleiten. Dazu wird der Schlauch auf der „rechten“ Ansaugseite der Pumpe durchgeschnitten und beide Enden auf das T-Stück gesetzt. Als Angsthase habe ich die Schläuche zusätzlich mit Kabelbindern gesichert, was aber vermutlich nicht benötigt wird.

Dann wird der Schlauch am Austritt des Pulsors ab- und das Expansionsventil angeschraubt.

Dabei kommt auch bereits etwas Gewindedichtfaden zum Einsatz. Um das Ventil in den Pulsor austritt schrauben zu können, musste ich die Pumpe und den Pulsor aus ihrer Halterung lösen.

Auf den Ventilaustritt ohne Gewinde wird nun ein Stück Silikonschlauch geschoben und mit dem T-Stück verbunden. Das Zwischenergebnis ist unten zu sehen (den Knick im Ansaugschlauch bei der Pumpe habe ich später noch geradegezogen):

Danach wird der vom Pulsor abgeschraubte Schlauch mit dem offenen Ende des Expansionsventil verbunden.

Dabei wird die Gewindemuffe als Zwischenstück benötigt. Auch hier sollten jeweils ca. zwei Gewindegänge Dichtfaden verwendet werden, damit auch bei 10 bar kein Wasser austritt.

Der Umbau ist damit bereits abgeschlossen.

Der letzte Schritt ist die Einstellung des korrekten Drucks.

Dazu einfach mit dem Einzelsieb einen Espresso beziehen und den maximalen Druck am Manometer ansehen. Dieser sollte nun bereits geringer sein als die 15 bar, die an meiner Maschine vor dem Einbau des Ventils oft auftraten. Liegt er trotz vollem Sieb und kräftig getamperten Puck deutlich unter 9 bar, muss das Ende des Ventils, an dem der Schlauch aufgeschoben ist hineingedreht werden. Liegt der Druck deutlich höher, wird das Ende entsprechend etwas herausgeschraubt.

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4 Gedanken zu „Einbau des Expansionsventils“

  1. Hallo michael,
    Vielen dank für diesen ausführlichen und hilfreichen blog…
    Ich habe mir auch eine pegaso 3035 zugelegt ohne den auch verfügbaren pid von werk.
    Mein projekt : für bus und boot.
    12v solar 360w. Agm 200ah wechselrichter victron 1500 sinus. Ich versuche mal den pid einzubauen um die anfangsspannung langsam hochzuregulieren. Da sonst ein wechselrichter von 3000w dauerleistung und kabel für gleichstrom von 30qm3 dicke nötig wären.
    Lg John

    1. Hallo John, das klingt nach einem tollen Projekt!

      Die Spannung müsstest du aber über einen Inverter regeln (wenn es das gibt, der Victron kann es nicht). Dann könntest du tatsächlich die Stromaufnahme und somit die Last auf Batterie und Wechselrichter reduzieren (auf Kosten einer längeren Aufheizzeit). Ähnlich ist es hier in Japan, wo ich nur 200 statt 230 Volt habe (s. neuer Blogpost).

      Der PID+SSR hingegen taktet einfach (an, aus, an, aus). Also wie der originale Bimetall-Schalter, nur schneller und genauer.

  2. https://israelnightclub.com/

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